Eine Odyssee... (Auszug aus dem selben e-Mail)

Im September kam eine Frau mit ihren 10 Kindern (Sie hat 11, die älteste Tochter ist aber schon verheiratet) zu Rodyna, um dort Hilfe zu finden. Über diese Familie möchte ich nun einiges erzählen.

Die Frau ist 43 Jahre alt, die Kinder 2, 3, 4, 7, 9, 11, 12, 15, 17, 18. Zwei davon sind Mädchen (11, 15). Die Frau und ihre Kinder sind jahrelang vom Mann schwer misshandelt worden, bis sie im September dieses Jahres die Kinder packte und davonlief.

Sie lebten in einem Dorf im Ternopiler Gebiet und waren 2 Tage zu Fuß unterwegs (sie übernachteten im Wald), bis sie in die Stadt kamen, wo man ihnen an verschiedenen Stellen aber keine Hilfe gewährte. Schließlich kamen sie zu Rodyna, wo sie bis heute wohnen.

Kinderreichen Familien muss die Stadt Ternopil lt. Gesetz eine Wohnmöglichkeit zur Verfügung stellen, was allerdings u.a. mit der Begründung abgelehnt wurde, die Frau habe ja nur aus dem Grund, gratis zu einer Wohnung zu kommen, so viele Kinder bekommen.

Sie war 2x mit allen Kindern in Kiev beim Präsidenten, der sie unterstützte und der Stadtverwaltung in Ternopil die Weisung erteilte, ihr eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Was bis heute nicht geschah.
Außerdem war sie einmal bei Julia Timoschenko. Julia meinte allerdings, dafür sei sie nicht zuständig, sie könne ihnen leider nicht helfen. So viel zu der Frau, die sich immer als der rettende Engel präsentiert. Aber sie schenkte ihnen dafür 2 Tage in Kiev, in einem teuren Hotel, Essen in den besten Restaurants, 2 Autos mit Chauffeur und Bodyguards, Stadtbesichtigung. Um dieses Geld hätte sie der Familie in einem Dorf ein Haus kaufen können.

In der Stadtverwaltung Ternopil hatte man dann noch eine gute Idee, wie dieses Problem mit der Wohnung ganz einfach zu lösen wäre. Man nimmt der Frau einfach die Kinderweg, steckt sie ins Heim, dann ist sie allein und hat kein Recht mehr auf eine Gratiswohnung.

Der Leiter von Rodyna hat dann in mehreren Zeitungen einen Artikel über die Familie veröffentlicht, woraufhin sich tatsächlich einige Leute gemeldet und ihre Hilfe angeboten haben. So eine Frau aus einem anderen Gebiet, ca. 300 km von Ternopil entfernt. In einem Dorf steht ein Haus mit Garten zum Verkauf, 2.800 €. 2.000 bezahlt sie. (Es gibt also doch gute Menschen, man muss sie nur finden.) Für den Leiter von Rodyna ist das die beste Lösung, da dann die Familie weit weg von den Gewalttätigkeiten des Mannes ist.

Das Haus wird jetzt hergerichtet, die Dorfbewohner geben, was sie nicht benötigen, und helfen mit. Wenn alles wie geplant verläuft, dann wird die Familie dort ab Februar oder Mitte März wohnen können.

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